Warum ist es so wichtig die Kinder stark zu machen?
Die Gesellschaft hat sich verändert, und wird sich in Zukunft immer schneller verändern. Was früher als sicher galt, ist heute nicht mehr sicher. Um da gut durchs Leben zu kommen, muss man eine stabile in sich gefestigte, selbstbewusste Persönlichkeit sein, die sich flexibel immer wieder neuen Herausforderungen anpassen kann.
Der Grundstein für diese Persönlichkeit wird in der Kindheit gelegt!
Die Bedeutung von Sprache und Wortwahl
„Du bist zu klein“ oder „Das lernst du nie“
Eine solche Aussage, vor allem wenn sie öfter verwendet wird, verankert sich im Unterbewusstsein eines Kindes und wird zum Glaubenssatz, der später, auch noch im Erwachsenenalter immer wieder einschränkend wirkt.
Oder: „Das hast du nicht schlecht gemacht“ → das Wort „schlecht“ bleibt hängen, das Wort „nicht“ wird häufig gar nicht gehört.
Lenken Sie deshalb in Ihren Formulierungen die Aufmerksamkeit auf das, was Sie möchten und nicht auf das, was Sie nicht möchten.
Beispiel: Du darfst nicht zum Spielen gehen, bevor du nicht deine Hausaufgaben gemacht hast.
Besser: Ich möchte, dass du in Ruhe deine Hausaufgaben machst, dann hast du noch genügend Zeit zum Spielen
Je genauer Ihre Anleitungen sind, umso besser können sich die Kinder danach richten und sie befolgen.
Loben und gelobt werden
Denken Sie mal kurz nach. Sind Sie heute schon gelobt worden? Wer hat Sie gelobt? Wie haben Sie sich gefühlt?
Auch die Erwachsenen lechzen nach Lob und Anerkennung. Noch viel wichtiger ist Lob bei den Kindern, denn daraus entwickelt sich ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstbewusstsein.
Unser Ziel ist es, die Kinder stark zu machen und dazu bildet ein gutes Selbstwertgefühl die Grundlage.
Betrachten Sie immer die Ausgangslage und verstärken Sie Lernfortschritte, auch wenn sie noch so klein sind, mit Lob. Hier ist der ganze Personenkreis angesprochen, der mit den Kindern zu tun hat: Eltern, Großeltern, Erzieher, Lehrkräfte, Betreuer, Vereinsübungsleiter, außerschulische Musiklehrer ….
Also nicht nur Kritik üben, sondern auch kleine Lernfortschritte ansprechen und mit positiver Verstärkung die Motivation aufrecht erhalten.
Selbstvertrauen stärken
Selbstvertrauen heißt auch dem Kind etwas zutrauen. Muss man wirklich immer alles bis ins Kleinste kontrollieren?
Dem Kind vertrauen, auch damit stärkt man sein Selbstvertrauen.
Sorgen und Ängste ernst nehmen
Wenn die Kinder von irgendwelchen Sorgen oder Ängsten berichten und seien sie noch so klein, diese immer ernst nehmen, nicht einfach abtun („Das ist doch nicht so schlimm, stell dich nicht so an“). Die Kinder anhören, dann fühlen sie sich gesehen und ernst genommen.
Eine gute Frage dazu ist, wie fühlt sich diese Sorge denn an, wo im Körper spürst du etwas? Wer, was könnte dabei helfen, dieses Gefühl los zu werden?
Es gibt Situationen im Schulalltag der Kinder, wo sich solche kleinen Ängste breitmachen können: wenn Ihr Kind irgendetwas, was es an diesem Vormittag braucht, vergessen hat. Wenn es beispielsweise etwas für die letzte Stunde ist, können die Kinder oft den ganzen Vormittag lang nicht aufpassen, weil sie die ganze Zeit der Gedanke blockiert, wie wird das, wenn ich sagen muss, dass ich etwas vergessen habe? Diese Situation können Sie entschärfen, wenn Sie am Abend vorher nochmal zusammen mit Ihrem Kind die Schultasche und das Hausaufgabenheft durchschauen.
Besonders wichtig ist dies beim Wechsel von der Grundschule auf eine weiterführende Schule, weil dort das Vergessen in der Regel geahndet wird.
Die Angst vor dem Versagen
Als Kleinkinder haben wir gelernt, wenn wir uns anders verhalten als es von uns erwartet wird, werden wir nicht geliebt. Also tun wir alles, um nur ja geliebt zu werden. Da gibt es Verhaltensmuster, die über Generationen weitergegeben werden. Dies gilt auch für Formulierungen wie „Mathe ist blöd“, „Das kannst du sowieso nicht“ oder „Mädchen sind in Mathe immer schlecht“. So etwas setzt sich im Unterbewusstsein fest und behindert die unvoreingenommene Herangehensweise an ein mathematisches Problem.
Also ist es wichtig den Kindern ganz klar zu vermitteln, dass wir sie lieben, unabhängig davon, welche Leistungen sie erbringen. Das heißt nicht, dass man sich freuen muss, wenn ein Kind eine schlechte Note nach Hause bringt, aber unsere Liebe darf davon in keinster Weise betroffen sein. Wie oft glauben die Kleinen in ihrer kindlichen Vorstellung, dass der Papa sie nun nicht mehr mag, wenn er die schlechte Mathenote sieht, wo er doch so viel mit ihm gelernt hat.
Die besondere Bedeutung der Bewegung
Kinder wollen und sollen sich bewegen und möglichst vielfältige Bewegungserfahrungen sammeln!
Kinder, die ihren Bewegungsdrang ausleben können, lernen viel besser als ihre „unbewegten" Mitschüler. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge besteht ein enger Zusammenhang zwischen intellektueller Fähigkeit und aktivem Bewegungsdrang. Erst die körperliche Bewegung ermöglicht Verschaltungen im Gehirn, die zu einer Steigerung der Hirnaktivitäten und damit zu höherer Leistungsfähigkeit führen.
Sport und Bewegung tragen zur Stabilität des Selbstbewusstseins bei!
Lernblockaden und Prüfungsängste
Tipps und viele Detailinformationen dazu finden Sie in meinen Blogartikeln „Lernblockaden erkennen und lösen“ sowie „Angst vor Prüfungssituationen“.
In gravierenden Fällen, wie auch bei Mobbingproblemen sollten Sie die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen. Solche Dinge lassen sich bei Kindern meist in wenigen Sitzungen auflösen. Da kann man sich manchmal auch einige Nachhilfestunden sparen!
Gerne begleite ich Ihr Kind durch so einen Prozess!
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